Hat man Adells künstlerische Facette der Moderation erlebt, glaubt man ihr sofort, wenn sie strahlend gesteht: „Ich liebe Menschen“. Sie setzt sich für die Qualität des Austauschs ein und routinierte Fragen langweilen sie selbst – daher werden sie erst gar nicht gestellt. Ihre Gäste überrascht sie mit scheinbar leicht zu beantwortenden Fragen und mit ihrer offenen und selbstironischen Art lockt sie so manch prominenten Gesprächspartner aus der Reserve. Und wenn es ihr selbst mal die Sprache verschlägt, plaudert sie fließend auf Englisch, Spanisch oder Niederländisch weiter, abgestimmt auf Anlass und Person.

In München ansässig, vereint sie weiterhin Gegensätze, bewegt sich außerhalb und innerhalb künstlerischer Grenzen, eine charismatische Verwandlungskünstlerin, ein avantgardistischer Harlekin, ein bunter Augenschmaus, eine Gastgeberin mit Esprit, eine sexy Lady – ja, was denn nun genau? In diesem Fall gilt wohl ihr Motto: „Sowohl als auch.“ Alles darf sein – nur Freude soll es ihr und anderen bringen. Professioneller kann man seine Berufung nicht lieben.